Ich liebe es, mich in Geschichten zu bewegen – an besonderen Schauplätzen, in Landschaften oder auf Reisen durch die Welt der Ideen. Das Schreiben gibt mir die Freiheit, solche Orte aufzusuchen und sie in Literatur zu verwandeln.

Es fasziniert mich, Charaktere entstehen zu lassen und ihre Entwicklung zu verfolgen. Ihre Eigenheiten sichtbar zu machen und ihnen den Raum zu geben, ihre Geschichte selbst weiterzutragen, gehört für mich zu den spannendsten Momenten des Schreibens. Oft entstehen genau daraus Wendungen, die mich ebenso überraschen wie meine Leserinnen und Leser.

Autorin zu sein bedeutet für mich, mich immer wieder auf neue Themen und Perspektiven einzulassen. Fantasie, Einfühlungsvermögen und analytisches Denken begleiten mich dabei. Recherchen, Begegnungen und Beobachtungen öffnen mir den Zugang zu unterschiedlichen Menschen, Organisationen und Kulturen. Ihre Unterschiede und Verbindungen wahrzunehmen und daraus neue Blickwinkel zu gewinnen, inspiriert mich für jede meiner Geschichten.

 

Leipziger Buchmesse 2023

 


 

 

Warum ich Thriller schreibe? Weil ich Themen mag, deren Einfluss die Geschicke ganzer Gesellschaften lenken: über die Welt der Reichen, der Strippenzieher, der Unsichtbaren hinter politischen Entscheidungen, wirtschaftlichen Allianzen und technologischen Entwicklungen. Wer diesen Kosmos ernsthaft durchdringen und literarisch fassen will, wird rasch erkennen, dass Macht selten ohne Schuld auskommt. Und dass Schuld, egal ob verschwiegen, verdrängt oder systematisch legitimiert, immer eine Geschichte erzählt. Eine Geschichte von Entscheidungen, die nicht getroffen wurden, um richtig zu sein, sondern um nützlich zu bleiben.

Ich schreibe, weil mich genau diese Grauzonen interessieren: nicht das Spektakel, sondern das Kalkül; nicht die Gewalt an sich, sondern die Mechanik, mit der sie vorbereitet, gerechtfertigt und verborgen wird. Ob die Mächtigen eine Leiche im Keller haben? Ich halte die Frage für rhetorisch. Wer Verantwortung in globalem Maßstab trägt, delegiert sie häufig weiter, bis dorthin, wo Menschen zu Mitteln werden. Und genau dort beginnt für mich die eigentliche Erzählung.

 

 

 

 

Leipziger Buchmesse 2017